Lage, Lage, Energie

Dass die hohen Strom- und Gaskosten ein Standortnachteil für Unternehmen in Deutschland sind, ist kein Geheimnis: Unter anderem zeigt die DIHK auf, dass vor allem Industrieunternehmen immer häufiger abwandern oder ihre Produktion hierzulande einschränken wollen – als explizite Reaktion auf die Energiepolitik. Je nach Segment ist dabei mittlerweile eine Mehrheit und zugleich ein Höchststand erreicht: Bei großen Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind es laut DIHK aktuell 6 von 10 Unternehmen, die an Verlagerung oder Einschränkung denken.

Drei Jahre sind nicht lang genug

Die Bundesregierung will nun die Industrie bei den Stromkosten um rund 4 Milliarden Euro entlasten – verteilt auf drei Jahre. Ökonomen bewerten das jedoch als nicht langfristig genug: Drei Jahre seien in der strategischen Planung von Unternehmen unbedeutend. Wenn wir beispielsweise die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und eine Prognose aus diesem Jahr betrachten, zeigt schon der Blick in die nur etwas fernere Zukunft: Die Planungssicherheit nimmt bereits bis 2030 immer weiter ab, weil die Strompreise deutlich volatiler werden, als wir sie aus der Vergangenheit kennen. Und auch ein 5-Jahres-Horizont dürfte für viele Unternehmen für die strategische Planung noch keinesfalls ausreichen.

Eigenversorgung und PPAs

Es scheint: Was früher Lage, Lage, Lage in der Standortwahl war, ist heute und morgen zunehmend Lage, Lage, Energie(kosten)sicherheit. Zumindest fordern die Unternehmen von der Politik unter anderem eine Senkung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis – aber auch bessere Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge.

Umstellung schon lange möglich

Gerade bei letztgenannten Punkten braucht es nach unserer Einschätzung die Politik nur bedingt: Wir haben im bestehenden Rechtsrahmen für unsere Kunden immer wieder erfolgreich die Umstellung auf Eigenversorgung sowie auch Direktlieferverträge (PPAs, Power Purchase Agreements) konzipiert und begleitet.