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Den Finger auf das Gute legen

Wir brauchen mehr Utopien. So lautet ein Beitrag auf Perspective Daily – einem deutschen Online-Medium für Journalismus, das vielleicht selbst eine Utopie ist. Denn dort handelt man nach dem ungewöhnlich konstruktiven Motto #zeigenwasgeht. Der allererste Beitrag auf Perspective Daily hatte dann auch gleich mal zum Inhalt, dass die Kindersterblichkeit weltweit gesunken und die Alphabetisierungsquote gestiegen ist. Was damals nachweislich in den westlichen Industrieländern kaum bekannt war. „Damals“, das ist vor mittlerweile bald 10 Jahren. Und Perspective Daily gibt es immer noch – wenn es sich also um eine Utopie handelt, dann um eine gelebte.

Warum Bad News so beliebt sind

„Es ist aus Mediensicht schwer, auf Bad News zu verzichten“, sagt Anne Jeck, Head of Communications bei Westbridge Advisory. „Denn im Buhlen um Aufmerksamkeit sind negative Nachrichten leider sehr hilfreich.“ Hintergrund sei, dass das menschliche Gehirn stärker auf negative Nachrichten reagiere als auf positive. Das Phänomen nenne man „Negativity Bias“, also Negativitätsverzerrung. „Der kurzfristige Aufmerksamkeitserfolg in der Berichterstattung hat allerdings die Kehrseite, dass langfristig immer mehr Menschen mit einer Nachrichtenabkehr reagieren. Sie halten die Flut an Negativität einfach nicht mehr aus und informieren sich immer weniger“, so Jeck. Das zeigt unter anderem eine Studie vom Reuters Institute.

Bewiesene Pufferwirkung

Konstruktive Nachrichten und Good News hingegen bauen eine Pufferwirkung in uns auf, heißt es in einer anderen Studie. Die Universität Sussex hat sie 2023 publiziert. Eine Pufferwirkung, damit wir die allgegenwärtigen Kriegsberichte oder beispielsweise die Tatsache leichter ertragen, dass wir die Klimakrise erst sehr spät in den Griff bekommen, wenn überhaupt. „Darüber muss und soll natürlich berichtet werden, denn das alles ist wahr und wichtig. Aber wenn mehr Good News durch ihre Pufferwirkung dazu beitragen, dass wir uns besser mit den kritischen Themen auseinandersetzen können, dann machen wir als Westbridge da gerne mit“, so Jeck.

Zahlen, Daten, (gute) Fakten

Wir möchten den Finger also entsprechend nicht in die Wunde, sondern mal auf das Gute legen. Indem wir in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder erfreuliche Zahlen, Daten und Fakten bringen. „Eigene Daten wie die, die den Umfang an CO2 wir für unsere Kunden aus der Immobilienwirtschaft eingespart haben“, sagt Jeck. „Oder allgemeine, übergeordnete Themen, die wir in den Medien vielleicht zu überlesen drohen.“

Klimaneutrale Quellen mit Rekord

Wussten Sie zum Beispiel, dass Deutschland im Juni einen neuen Allzeitrekord in der Stromerzeugung aus Sonnenlicht erreicht hat? Und dass bei der Windenergie an Land ein neuer Jahresrekord aufgestellt wurde? Dass der Stromverbrauch in Deutschland 2023 erstmals zum größten Teil durch klimaneutrale Quellen gedeckt wurde? Die ZEIT hatte berichtet und darüber hinaus aufgezeigt, wie es positiv weitergehen kann.

Lösung statt Problem

Also doch nicht Bad News everywhere? Eine Dissertation an der FU Berlin von 2019 hat die Umweltberichterstattung von Die Welt, FAZ, SZ u.v.m analysiert. Demnach waren lösungsorientierte Artikel deutlich häufiger zu finden als solche, in denen das Problem dominiert (37 Prozent zu 21 Prozent). Die untersuchte Medienstichprobe ist zwar vergleichsweise alt. Aber im Ergebnis bleibt das doch trotzdem Good News, oder? Wir sagen: Mehr davon!

Quellen:

  • Wir brauchen mehr Utopien. So kreierst du deine eigene | Perspective Daily (perspective-daily.de)
  • Infografik: Bad News? Nein danke! | Statista
  • Buffering the effects of bad news: Exposure to others’ kindness alleviates the aversive effects of viewing others’ acts of immorality | PLOS ONE
  • Energiewende: Erneuerbare decken 2023 erstmals Hälfte des Stromverbrauchs | ZEIT ONLINE
  • Microsoft Word - SR Diss 100 plus (fu-berlin.de)